Brüssel, 18. Juni – Die Europäische Kommission hat eine offizielle Untersuchung gegen Meta Platforms Inc., den Mutterkonzern der Social-Media-Giganten Facebook und Instagram, eingeleitet. Im Fokus steht das neue Bezahlmodell des Unternehmens, das von Kritikern als „Pay or Consent“ bezeichnet wird.

Instagram-und-Facebook-brechen-Wettbewerbsregeln

Instagram und Facebook brechen Wettbewerbsregeln

Zwang zur Datenfreigabe für kostenlose Nutzung?

Die Wettbewerbshüter werfen Meta vor, seine marktbeherrschende Stellung auszunutzen, um Nutzerinnen und Nutzer zu zwingen, ihre persönlichen Daten für personalisierte Werbung preiszugeben. Nur wer dem zustimmt, kann die Plattformen weiterhin kostenlos nutzen. Ansonsten wird eine monatliche Gebühr von mindestens 9,99 Euro fällig, um die werbefreie Premium-Version zu erhalten.

Missbrauch von Marktmacht und Wettbewerbsverzerrung?

Die Kommission argumentiert, dass dieses Geschäftsmodell nicht nur gegen den Verbraucherschutz verstößt, sondern auch den Wettbewerb verzerrt. Meta sammelt durch seine enorme Reichweite eine Unmenge an Nutzerdaten, die dem Konzern einen erheblichen Vorteil gegenüber kleineren Konkurrenten verschafft. Diese können kaum mit der Datenmacht von Meta mithalten und werden so vom Markt gedrängt.

EU-Datenschutzbehörde stimmt zu

Die Bedenken der Kommission werden durch die Einschätzung der Europäischen Datenschutzbehörde (EDPB) gestützt, die das Bezahlmodell bereits im April als unzulässig erklärt hatte. Die Wettbewerbshüter schließen sich dieser Ansicht an und betonen, dass Nutzer nicht frei entscheiden können, ob ihre Daten für personalisierte Werbung verwendet werden dürfen.

Meta in der Defensive

Meta weist die Vorwürfe zurück und betont, dass das Bezahlmodell den Nutzern mehr Wahlmöglichkeiten biete. Doch die Kommission bleibt hart: Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohen Meta empfindliche Strafen und möglicherweise Auflagen zur Änderung seiner Geschäftspraktiken.

Ein Präzedenzfall für Big Tech?

Die Untersuchung gegen Meta könnte richtungsweisend für den Umgang mit großen Technologieunternehmen sein. Sie zeigt, dass die EU entschlossen ist, gegen Unternehmen vorzugehen, die ihre Marktmacht missbrauchen und den Wettbewerb behindern. Die Entscheidung der Kommission wird daher mit Spannung erwartet und könnte weitreichende Folgen für die gesamte Tech-Branche haben.

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